Hallo an alle,
dem Aufruf nach Überschreitung der 400-Mitglieder Grenze folgend, will auch ich gerne einmal erzählen, wie ich zu meiner 1977er A310 V6 kam.
Geträumt habe ich seit 1980 von diesem Auto, habe alle erreichbaren Treffen des "le turbot besucht", habe hin und wieder ein Modell zur Probe gefahren (damals gab es die Autos noch als Gebrauchtwagen beim Renault-Händler!) und so weiter. Der glückliche Umstand, dass meine jetzige Frau in Minden zur Schule ging bescherte Herrn Kleinemeier einige meiner Besuche, was meine Leidenschaft natürlich sehr festigte.
Leider ging - wie so oft - vieles andere vor: Studium, Beruf, Familie, Kinder, Haus - viele von Euch kennen das ja. Ende 1997 war ein Ende der Durststrecke in Sicht, und so sagte ich mir, dass ich mit Ablauf des Jahres 2002 (in dem ich auch einen runden Geburtstag feiern würde) spätestens eine Alpine fahren würde.
Dann ging jedoch alles ganz schnell: Ich beobachtete schon seit einem halben Jahr eine private Annonce in der "Markt" und konnte feststellen, dass diese immer günstiger wurde. Seit sechs Jahren stillgelegt, bei Anbieters Herzallerliebsten unbeliebt, Sohnemann sogar allergisch gegen die Plastikgerüche - und noch dazu keine zweihundert Kilometer von mir entfernt!
Lange Vorrede - kurzer Entschluß: Endlich, Anfang 1998, hatte ich meine Alpine. Reifen platt, Bremse voll mit Luft, Akku mit Schrottwert und viel unsinniges Bastelzeug. Dafür so günstig erstanden, dass ich es hier lieber nicht erwähnen möchte.
Nun gut, der nächste Samstag morgen war ausgefüllt mit dem Einkauf der wichtigsten Teile (Akku, Sprit, Startpilot). Nach Verwenden selbiger und einem praktisch problemlosen Start freute ich mich eigentlich nur noch den Rest des Tages....
In den folgenden Wochen folgten viele größere und kleinere "Aufräumarbeiten", Reinigungen, Ausbesserungen, Instandsetzungen. Erstaunt hat mich vor allem der Vorrat an Nußschalen im Mitteltunnel, es kam etwa ein zehn Liter Eimer voll zusammen. Die Mäuse müssen tolle Parties dort gefeiert haben. Letztendlich konnte ich im April 1998 zur Vollabnahme fahren, die Zeit drängte, weil das Wetter immer besser wurde. Der freundliche TÜV-Prüfer stellte keine Mängel fest und erteilte mir problemlos die ersehnte Plakette.
Flugs wurde die Alpine angemeldet und seitdem viele Kilometer bewegt (bis heute etwa 15.000). Ich gründete die "Alpine-IG-Norddeutschland", zu der sich anfangs auch einige Leute einfanden, leider jedoch im Laufe der nächsten zwei Jahre wieder nach und nach das Interesse verloren. Daher habe ich vor fast zwei Jahren einen markenungebundenen Oldtimerclub gegründet ("RetroCarsNord"), wo der Zuspruch sehr viel befriedigender ist - wir zählen heute schon 24 Mitglieder.
Natürlich schlägt mein Herz jedoch insbesondere für die Alpine (trotzdem in diesem Jahr ein Alfa Spider hinzukam), und so besuche ich wann immer möglich Alpine-Treffen in erreichbarer Entfernung (Nürburgring Parkplatztreffen zum Beispiel ist im Verhältnis zu den Kosten absolut empfehlenswert).
Gegönnt habe ich mir im Laufe der Zeit eine Schlacht-Alpine (nur 42 Zähler von meiner Fahrgestellnummer entfernt, daher prima baugleiche Teile), eine Lederausstattung sowie einer Komplettrestauration der Räder (mit neuen Reifen der Originaldimension). Als nächstes steht eine neue Lackierung an. So gehen abgesehen von den normalen Unterhaltskosten jährlich ein- bis zweitausend Euro von dannen, aber ich rede mir ein, es sei gut angelegt.
Glücklicherweise habe ich neben dem Spaßauto Spider noch einen Firmenwagen und das Auto meiner Frau, so dass ich es mir leisten kann, die Alpine mit roten 07er-Kennzeichen anzumelden.
Ich wünsche allen Alpinisten noch viele glückliche und unfallfreie Kilometer und Jahre,
Jörg Menken 15.11.2002