Hallo, auch ich möchte ein paar Sätze zu meiner Leidenschaft verlieren.

Zum Ende meiner Schul- bzw. zum Anfang meiner Studienzeit fiel mir zum ersten Mal in meiner Heimatstadt ein ungemein schönes, flaches und exotisch aussehendes Fahrzeug auf,
leider war ich nicht schnell genug bzw. wußte nicht, wo ich überall hingucken sollte, konnte die Marke nicht entziffern und mußte mich von daher auf meinen ersten und flüchtigen optischen Eindruck beschränken. Meine Freunde kannten dieses Fahrzeug auch nicht auf Anhieb, ich möchte bemerken, dass ich hier von 1978 rede, damals gab es den Porsche 924 gerade zwei Jahre und Exoten waren doch in Norddeutschland eher selten, wenn man nicht gerade in großen Städten wie Hamburg oder Bremen lebte.
 
So kam es, dass ich meine zweite Begegnung mit diesem Fahrzeug hatte, als ich in den Ferien meine Eltern in Frankreich besuchte, die in der Nähe von Montpellier lebten, da mein Vater beruflich dort zu tun hatte: Es war ein Abend in den französichen Seealpen, als die Sonne sich dem Horizont nährte und die Hitze des Tages die Berge flirren ließ, da stand sie, im Schatten eines Felsens, geduckt und wie auf mich wartend.
Ich hatte die Renault Alpine A 310 gefunden, der Besitzer erklärte mir gerne und auch voller Stolz seinen Schatz. Die Bilder des Fahrzeuges blieben in meinem Kopf hängen, und auch wenn die Jahre danach überwiegend vom Lernen, vom Beruf, von dem Leben in stets neuen Städten, dem Haus und der Familie geprägt waren, Ihr kennt das, es gibt Dinge, die vergißt man nicht wirklich, sie sind nur überlagert.
 
 
 
Im Oktober des Jahres 2007 bekam ich eine Zeitschrift "Oldtimer-Praxis" in die Hand, darin war eine blaue Alpine zu sehen. Es erwachte schlagartig in mir etwas, was immer da war, was nur verschüttet war. Einen Monat später hatte ich meine Alpine, sie war ein gutes Angebot, ich holte sich aus dem 1000 Kilometer entfernten Aschau/Chiemsee nach Wilhelmshaven, wo sie jetzt darauf wartet, richtig von mir entdeckt zu werden.
Sie zieht um in eine Halle unseres Oldtimervereines, leider ist es mit meiner Zeit nicht besser geworden, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass es zumindest ab dem nächsten Jahr ein wenig ruhiger wird, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, aber ich habe sie zumindest, und das ist ein Anfang.
Alles Weitere wird sich finden.
 
 
 
Peter Lewald