Modell Jidé 1600 S    von Quiralu

Das heute vorgestellte Modell hat es in doppelter Hinsicht "in sich": für den Modellbauer weil das Modell zu 100% aus massivem Zinn besteht und entsprechend schwer ist, und aus Sicht des Alpinisten, weil sich im Original diverse mechanische Komponenten von Renault wie in der Alpine A110 befinden.

Gemäss Internet-Recherchen und einem Bericht in der Alpine-Post 6/2002 kann zum Original folgendes bemerkt werden: 1969 hatte ein gewisser Jacques Durand (aus den Initialen bildet sich auch der Name Jidé) die Idee, selber einen Sportwagen auf die Räder zu stellen. Als technische Basis diente den ersten Fahrzeugen der Motor des R8 Gordini mit 1300ccm sowie die Lenkung und dessen Radaufhängungen. Die Polyesterkarosserie wurde auf einen selber entworfenen Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr montiert. Das Fahrzeug konnte entweder fertig oder als Bausatz gekauft werden.

Mit Erscheinen des R12 Gordini stand auch ein stärkerer Motor mit 1600ccm zur Verfügung. Ebenso stammen weitere Teile vom Renault 16 und der Floride. In einer 1972 von Jean Ragnotti eingesetzten Renn-Jidé leistete dieser Motor 165 PS; das bei einem Fahrzeuggewicht von nur 640 kg! Insgesamt wurden bis 1974 nur 169 Stück dieses seltenen Flitzers produziert. Die Ölkrise zu Beginn der 70er Jahre und eine ungesicherte Finanzierung bedeuteten 1974 das Ende der Marke. Spätere Weiterentwicklungen der Jidé trugen dann die Namen Arista und Scora.

Beim Modell von Quiralu (Frankreich) handelt es sich um einen Bausatz im Massstab 1:43 welcher vollständig aus Zinn besteht. Einige beiliegende Teile wie die Rückleuchten und die Felgen stammen von der Solido A110. Ich habe das Modell jedoch mit Teilen aus dem Zubehörhandel ergänzt. So sind die Scheinwerfer und auch die Gottifelgen am fertigen Modell nicht im Bausatz mit dabei. Das Fahrzeug ergänzt die Alpine-Sammlung optimal, da sich von der Philosophie und dem Aufbau her einige Parallelen zu den Autos von Jean Redélé erkennen lassen.

Autor: Guido
(RACI Mitglied Nr. 47)